Was ist ein Zahnimplantat?
Ein Zahnimplantat ist eine künstliche Wurzel, die in den Knochen eingebracht wird. Einmal eingeheilt, wird darauf einen Zahnersatz befestigt, um einen oder mehrere Zähne zu ersetzen.
Zahnimplantate verankern sich im Kieferknochen über direkte Knochenkontakte («Osseointegration»). Die heutigen Implantate werden bevorzugt aus Titan hergestellt, da dieses Metall über eine gute Festigkeit und eine ausgezeichnete Biokompatibilität (Verträglichkeit im Körper) verfügt.
Moderne Implantate sind vorwiegend schraubenförmig. Das erlaubt eine bessere Stabilität nach der chirurgischen Einsetzen, was für die Osteointegration des Implantates zentral ist.
Behandlungsablauf: von der Planung zur Chirurgie und Versorgung
Planung
Wie für jede Behandlung ist eine genaue, durchgedachte Planung unverzichtbar.
Durch einer initialen Besprechung und klinischen Untersuchung sollten die Indikationen, Behandlungsmöglichkeiten sowie das Risikoprofil des/der Patienten/-in geklärt werden. Kommt denn tatsächlich eine Implantatbehandlung in Frage, ist eine vertiefte klinischen Untersuchung zusammen mit der Anfertigung von Röntgen notwendig. Die modernste CAD-CAM Technologie sowie die 3D-Röntgendiagnostik erlauben heutzutage die Planung bis zu dem feinsten Detail, mit mehrere Vorteile:
-Minimierung der Risiken: wichtige anatomische Strukturen, die nicht verletzt werden sollten (z.B. Nerven, Blutgefäße) können einfach und genau identifiziert werden
-Abklärung der Notwendigkeit einer Knochenaufbau
-präzise Auswahl der Materialien (Typ und Größe der Implantaten)
-Schnellere Durchführung der Chirurgie
-Anfertigung von Schienen für eine „Flapless“ Chirurgie
Das Einbringen eines oder mehrerer Implantate
Meistens erfolgt der chirurgische Eingriff ambulant unter Lokalanästhesie. Nach Vorbereitung des Implantatbettes wird Implantat wird darin präzise eingesetzt. Die Schleimhaut wird über dem Implantat vernäht («geschlossene Einheilung») oder am Implantathals adaptiert und vernäht («offene Einheilung»). Der chirurgische Eingriff dauert je nach Anzahl der Implantate zwischen 20 Minuten bis 90 Minute und ist dank der Lokalanästhesie schmerzlos.
Die Wundheilung
Die Beschwerden gerade nach der Operation halten sich in der Regel in Grenzen, obschon sie sehr individuell sind und von vielen verschiedenen Faktoren abhängen:
-Anzahl Implantaten;
-Größe der chirurgischen Seite;
-Notwendigkeit eines Knochenaufbaus.
Die Anwendung von Chlorexidin-Mundspüllösungen garantiert eine gute Pflege der Wunde, und Schmerzmittel helfen die Beschwerden zu lindern. Antibiotika werden nur in seltenen Fällen notwendig.
Prothetische Versorgung von Implantaten
Die prothetische Versorgung der Implantate wird nach Abschluss der Knochenheilung (6 Wochen bis zu 6 Monate) durchgeführt. Bei einer geschlossenen Einheilung müssen die Implantate nach Abschluss der Knochenheilung durch einen kleinen Eingriff freigelegt werden.
Gibt es Risiken?
Jeder chirurgische Eingriff ist mit einem gewissen Risiko von Komplikationen verbunden. Mit einer genauen Diagnostik und Planung können diese Risiken eingegrenzt werden.
Falls das Implantat nicht einheilt oder entfernt werden muss, kann bei genügend Knochenangebot nach einer Wartezeit von einigen Wochen ein neues Implantat eingesetzt werden.
Gewisse Risikofaktoren können die Lebensdauer von Implantaten beeinträchtigen. Bekannte Risikofaktoren sind Nikotin- und Alkoholmissbrauch, nicht-behandelte Zahnfleischprobleme sowie ein reduzierter Allgemeinzustand des Patienten.
Implantate bei ungünstigen Verhältnissen?
Implantate können auch bei ungünstigen Knochen- und Schleimhautverhältnissen eingesetzt werden. Dazu sind oft zusätzliche chirurgische Eingriffe vor, während oder nach der eigentlichen Implantation notwendig.
Welche Pflege braucht ein Implantat?
Wie die natürlichen Zähne brauchen auch Implantate eine regelmässige Kontrolle und Pflege, um Probleme frühzeitig erkennen zu können und eine entsprechende Behandlung einzuleiten. Der Erfolg hängt unter anderem von einer optimalen Zahnhygiene ab, die mit den entsprechenden Hilfsmitteln durchgefürt wird (Zahnbürste, Zahnseide, Interdentalbürstchen etc.)